Gemeine Küchenschabe (Blatta orientalis)
 
Porträt
Durch ihre flache Körperform, die heimliche Lebensweise, das breite Nahrungsspektrum und ihre Widerstandsfähigkeit sind Schaben prädestiniert für die passive Verschleppung durch den Menschen. Die Gemeine Küchenschabe lebt bevorzugt in ganzjährig beheizten Räumen wie Bäckereien, Küchen, Lagerhäusern, Hotels, Kasernen oder bäuerlichen Betrieben. Sie ist ein Allesfresser und nachaktiv. Untertags verbirgt sie sich in Spalten und Ritzen. Die Eier werden in einer braunen Kapsel abgelegt. Daraus schlüpfen die Larven, die sich über sechs Larvenstadien zum adulten Insekt entwickeln.
 
Herkunft und Verbreitung
Die ursprüngliche Herkunft der Küchenschabe ist heute nicht mehr genau festzustellen. Vermutlich hat sie sich im Gefolge des Menschen aus den Tropen und Subtropen Südasiens ausgebreitet. Auch der genaue Zeitpunkt des ersten Auftretens in Europa ist nicht mehr eruierbar, da die Küchenschabe schon seit sehr langer Zeit bei uns vorkommt. Eventuell ist sie als Archäozoon (schon vor 1492 eingeführte Tierart) einzustufen. Heute ist die Art weltweit und auch in Vorarlberg in Gebäuden verbreitet.
 
Auswirkungen auf Mensch und Natur
Die Ausbreitung der Gemeinen Küchenschabe hatte keine negativen ökologischen Auswirkungen. Allerdings ist sie als Vorratsschädling bekannt. Werden Nahrungsvorräte befallen, müssen aus hygienischen Gründen große Teile davon vernichtet werden, da die Tiere die Nahrung verschmutzen und einen unangenehmen Geruch verbreiten.
 
 
Literatur
Chinery, Michael (1979): Insekten Mitteleuropas. Paul Parey Verlag.
Essl, Franz; Rabitsch, Wolfgang (2002): Neobiota in Österreich. Umweltbundesamt Wien.

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