Fische
 
Alle neu etablierten Fischarten gelangten aufgrund menschlicher Eingriffe in heimische Gewässer, meist durch beabsichtigtes Aussetzen, seltener durch unbeabsichtigtes Einschleppen. Vor allem durch die Fischerei und die Teichwirtschaft kam es immer wieder zu einem Besatz mit nicht heimischen Arten, aber auch ausgesetzte Aquarienfische verändern die ursprüngliche Fischfauna. Oft ist gar nicht bekannt, dass manche inzwischen etablierte Art bei uns ursprünglich nicht heimisch war. Dies gilt beispielsweise für den weit verbreiteten Stichling oder den Zander, der erstmals Ende des 19. Jahrhunderts aus fischereilichen Aspekten im Bodensee ausgesetzt wurde. Eingeschleppte Arten können durch Vernichtung der Unterwasservegetation direkt ihren Lebensraum verändern – der Graskarpfen oder Weiße Amur wurde einst in überdüngten Gewässern ausgesetzt, um den wuchernden Pflanzenwuchs zurückzudrängen, ist heute aber wieder am Verschwinden. Auch Nahrungs- und Raumkonkurrenz oder Raubdruck durch die nicht heimischen Fischarten sind wichtige Einflussfaktoren. So sind beispielsweise die im Bodensee inzwischen häufigen Kaulbarsche bedeutende Laichräuber. Letztlich können neue Fischarten auch Krankheiten und Parasiten verbreiten.
 
  • Regenbogenforelle
  • Goldfisch
  • Bachsaibling
  • Brauner Zwergwels
  • Dreistachliger Stichling
     
     
    Literatur
    Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.) (2005): Aliens. Neobiota in Österreich. Grüne Reihe Band 15, Böhlau Verlag.
    Essl, Franz; Rabitsch, Wolfgang (2002): Neobiota in Österreich. Umweltbundesamt Wien