Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus)
 
Foto © Robert Graf / panthermedia.net
 
Porträt
Der Signalkrebs ist ein Flusskrebs in Bächen und Flüssen, Seen und Teichen. Für diesen Allesfresser zählen Aas und Pflanzenteile, aber auch lebende Beute zum Nahrungsspektrum. Meist erfolgt die Futtersuche in der Nacht. Die Paarung findet einmal im Jahr im Herbst statt. Das Weibchen betreibt Brutpflege und trägt die Eier und später die Larven an seinen Schwimmfüßen. Im nächsten Frühling sind die jungen Krebse selbstständig.
 
Herkunft und Verbreitung in Vorarlberg
Nordamerika ist die Heimat des Signalkrebses. 1960 wurde er als Speisekrebs nach Schweden importiert. 1970 gelangte die Art nach Österreich – direkt aus Kalifornien eingeflogen und ausgesetzt. In den darauf folgenden Jahren wurden zahlreiche Gewässer in ganz Österreich mit Signalkrebsen besetzt. Bei der Verbreitung spielte auch die aktive Wanderung eine Rolle. So kann der Signalkrebs bis zu 2 km weit an Land laufen, um ein anderes Gewässer zu erreichen. Der erste Besatznachweis in Vorarlberg erfolgte 1978. Inzwischen hat sich der Signalkrebs mit unterschiedlichen Bestandsdichten im Riedgebiet rechts- und linksseitig der Dornbirnerach ausgebreitet. Vor allem im Landgraben bei Wolfurt hat sich eine individuenreiche Population entwickelt.
 
Auswirkungen auf Mensch und Natur
Der Signalkrebs ist eine invasive Art, die die heimischen Flusskrebse verdrängen kann. Er ist zudem Überträger der Krebspest, einer Pilzkrankheit, die zum Tod gesamter Populationen des heimischen Edelkrebses (Astacus astacus) und des Steinkrebses (Austropotamobius torrentium) führen kann. Für das Überleben der heimischen Flusskrebse ist es daher dringend notwendig, die weitere Ausbreitung der amerikanischen Neozoen zu stoppen, da diese widerstandsfähig gegen die Krebspest sind und daher eine ständige potenzielle Erregerquelle darstellen.
 
 
Literatur
ANEBO – Aquatische Neozoen im Bodensee: www.neozoen-bodensee.de
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.) (2005): Aliens. Neobiota in Österreich. Grüne Reihe Band 15, Böhlau Verlag.
Eder, Erich; Hödl, Walter (Hrsg.) (1998): Flusskrebse Österreichs. Stapfia 58, zugleich Kataloge des Oberösterreichischen Landesmuseums.
Hutter, Gerhard (2001): Fließgewässer in Vorarlberg. Vorkommen und Verbreitung von Flusskrebsen in Vorarlberg. Lebensraum Vorarlberg Band 52. Amt der Vorarlberger Landesregierung. Download pdf (5.057 kb)

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