Nutria (Myocastor coypus)
Foto © Dieter Haugk / pixelio.de
Porträt
Die Nutria, auch Sumpfbiber genannt, zählt zu den Nagetieren und ist wie die Bisamratte ausgezeichnet an eine Lebensweise in Gewässern angepasst. Sie errichtet ihre Bauten in den Uferböschungen von Fließ- und Stillgewässern mit ausgeprägter Unterwasservegetation. Diese Ufer- und Unterwasserpflanzen sind die Nahrungsgrundlage. Nutrias sind vor allem dämmerungs- und nachaktiv. Meist ziehen sie zwei Würfe pro Jahr auf.
Herkunft und Verbreitung in Vorarlberg
Ursprünglich stammt die Nutria aus dem gemäßigten und subtropischen Südamerika. Zur Pelzzucht wurde sie in die USA und UdSSR, nach Ostasien und nach Europa gebracht. Neben Gefangenschaftsflüchtlingen wurden Nutrias auch gezielt ausgewildert. In Vorarlberg wurde sie 1932/33 im Bodenseeufergebiet ausgesetzt. Wegen angeblicher Schädlichkeit wurden sie aber bis 1957 gejagt und wieder ausgerottet. Vereinzelt gelingen heute wieder Beobachtungen im Bodenseegebiet. Im Winter kann es zu Populationseinbrüchen kommen, da die Art eigentlich an subtropische Klimate angepasst ist.
Auswirkungen auf Mensch und Natur
Nutrias haben ein sehr wertvolles Fell, das für Pelzmäntel verwendet wird. Außerdem ist ihr Fleisch schmackhaft, weswegen sie gelegentlich auch gegessen werden. Durch ihre Grabaktivitäten im Uferbereich können sie Schäden an Wassergräben und Schutzdämmen verursachen. Bei hohen Populationsdichten können zudem Fraßschäden an ufernahen landwirtschaftlichen Kulturen entstehen. Wie die meisten Wildtiere kann auch die Nutria Infektionskrankheiten und Parasiten übertragen.
Literatur
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.) (2005): Aliens. Neobiota in Österreich. Grüne Reihe Band 15, Böhlau Verlag.
Janetschek, Heinz (1961): Die Tierwelt. In: Ilg, Karl: Landes- und Volkskunde, Geschichte, Wirtschaft und Kunst Vorarlbergs. S. 173-240, Universitätsverlag Wagner, Innsbruck.
Ludwig, Mario; Gebhardt, Harald; Ludwig, Herbert W.; Schmidt-Fischer, Susanne (2000): Neue Tiere und Pflanzen in der heimischen Natur. Einwandernde Arten erkennen und bestimmen BLV Verlagsgesellschaft.
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.) (2005): Aliens. Neobiota in Österreich. Grüne Reihe Band 15, Böhlau Verlag.
Janetschek, Heinz (1961): Die Tierwelt. In: Ilg, Karl: Landes- und Volkskunde, Geschichte, Wirtschaft und Kunst Vorarlbergs. S. 173-240, Universitätsverlag Wagner, Innsbruck.
Ludwig, Mario; Gebhardt, Harald; Ludwig, Herbert W.; Schmidt-Fischer, Susanne (2000): Neue Tiere und Pflanzen in der heimischen Natur. Einwandernde Arten erkennen und bestimmen BLV Verlagsgesellschaft.