Wanderratte (Rattus norvegicus)
 
 
Porträt
Die Wanderratte ist ein extrem anpassungsfähiger Nager. Sie ist ein Allesfresser, und zu ihrem Lebensraum zählen Scheunen, Stallungen, Kellerräume und Lagerhäuser ebenso wie Mülldeponien, Abwasserläufe und Kanäle. Im Freien gräbt sie sich oft Erdhöhlen, zudem kann sie sehr gut schwimmen. Wanderraten zeichnen sich durch eine sehr hohe Fortpflanzungsrate und eine frühe Geschlechtsreife aus. Theoretisch kann ein Rattenpaar pro Jahr über 1000 Nachkommen produzieren.
 
Herkunft und Verbreitung in Vorarlberg
Ursprünglich stammt die Wanderratte aus Nordostasien, vermutlich waren die Steppengebiete Nordchinas und der Mongolei der ursprüngliche Lebensraum. Auf Schiffen gelangte sie nach Europa, wo sie sich seit dem 17. und 18. Jahrhundert von den Hafenstädten ausgehend als Kulturfolger weit verbreitet hat. Heute kommt sie fast weltweit vor, und auch in Vorarlberg sind Wanderratten weit verbreitet.
 
Auswirkungen auf Mensch und Natur
Wie die Hausratte (Rattus rattus), die als Überträger der Pest berüchtigt wurde, kann auch die Wanderratte Krankheiten auf Menschen und Nutztiere übertragen. Außerdem richten die kleinen Nager als Vorratsschädlinge oft große Schäden an. Deshalb werden sie mit Giftködern bekämpft. Es wurde angenommen, dass die anpassungsfähige Wanderratte die Hausratte verdrängt hat. Allerdings weisen beide Arten unterschiedliche Nahrungs- und Habitatsansprüche auf. Der Rückgang der Hausratte ist wohl eher auf eine geänderte Bauweise und Vorratshaltung sowie auf intensive Bekämpfungsmaßnahmen zurückzuführen.
 
 
Literatur
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.) (2005): Aliens. Neobiota in Österreich. Grüne Reihe Band 15, Böhlau Verlag.
Ludwig, Mario; Gebhardt, Harald; Ludwig, Herbert W.; Schmidt-Fischer, Susanne (2000): Neue Tiere und Pflanzen in der heimischen Natur. Einwandernde Arten erkennen und bestimmen BLV Verlagsgesellschaft.

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