Große Hausspinne (Tegenaria atrica)
Foto © Andreas Preuß / pixelio.de
Porträt
Die Große Hausspinne wird einschließlich ihrer langen Beine bis über 5 cm groß, und ihr Auftauchen sorgt bei manchen für eine Schrecksekunde. Die Art lebt in Häusern, Kellern oder Schuppen und gerät auf nächtlichen Streifzügen in Badewannen oder Waschbecken, aus denen sie an der glatten Oberfläche nicht hinausklettern kann. Im Freiland kommt sie an warmen Standorten an Felsen, in Höhlen oder unter Steinen vor. Sie baut sich in dunklen Ecken ein Trichternetz, das sich zum Ende zu einer Wohnröhre verjüngt. Vom Netz aus spannt sie Fangfäden, mit denen sie ihre Beutetiere – Insekten und andere Spinnenarten – fängt. Die Beute wird festgehalten und mit den Kieferklauen zu einem Brei zerkleinert und anschließend aufgesaugt. Die Männchen sind vor allem im Spätsommer und frühen Herbst auf Streifzügen, da sie sich in dieser Zeit nach paarungswilligen Weibchen umsehen. Die Weibchen verlassen ihr Netz nur, um neue Jagdgebiete zu erkunden. Beim Heranwachsen häutet sich die Spinne mehrmals, bis sie ihre volle Größe erreicht hat.
Herkunft und Verbreitung
Ursprünglich stammt die Große Hausspinne aus dem westlichen Mittelmeerraum, heute ist sie in ganz Europa, in Zentralasien und Nordafrika verbreitet und wurde auch nach Nordamerika eingeschleppt. Nach Österreich gelangte sie erst nach 1880, wo sie in alle Bundesländer verschleppt wurde und auch in Vorarlberg häufig in Gebäuden anzutreffen ist.
Auswirkungen auf Mensch und Natur
Die Große Hausspinne ist eine potenziell invasive Art, die eventuell die heimische Rostrote Winkelspinne (Tegenaria ferruginea) zurückdrängt. Allerdings wird sie selber oft Beute der ebenfalls eingeschleppten Großen Zitterspinne (Pholcus phalangioides). Wirtschaftliche Bedeutung hat die Art durch ihre großflächigen Trichternetze bei der Innenraumreinigung erlangt.
Literatur
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.) (2005): Aliens. Neobiota in Österreich. Grüne Reihe Band 15, Böhlau Verlag.
Essl, Franz; Rabitsch, Wolfgang (2002): Neobiota in Österreich. Umweltbundesamt Wien.
Heimer, Stefan; Nentwig, Wolfgang (Hrsg.) (1991): Spinnen Mitteleuropas: ein Bestimmungsbuch. Verlag Paul Parey.
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.) (2005): Aliens. Neobiota in Österreich. Grüne Reihe Band 15, Böhlau Verlag.
Essl, Franz; Rabitsch, Wolfgang (2002): Neobiota in Österreich. Umweltbundesamt Wien.
Heimer, Stefan; Nentwig, Wolfgang (Hrsg.) (1991): Spinnen Mitteleuropas: ein Bestimmungsbuch. Verlag Paul Parey.