Fasan (Phasianus colchicus)
 
 
Porträt
Der Fasan, ein attraktiver Hühnervögel, ist ein tagaktiver Standvogel. Er lebt im offenen Gelände mit Deckungsmöglichkeiten, dh vor allem in der strukturreichen Kulturlandschaft. Fasane sind gute Läufer, aber schwerfällige Flieger, die immer nur kurze Flugstrecken zurücklegen. Die Balz findet von März bis Juni statt. Im Mai/Juni werden acht bis 15 Eier in ein verstecktes Bodennest gelegt. Pflanzen bilden die Hauptnahrung. Neben Samen, Beeren, Wurzeln, Sprossen und Blättern verzehren Fasane aber auch kleine Wirbellose, die für die Jungvögel zunächst die Hauptnahrung bilden.
 
Herkunft und Verbreitung in Vorarlberg
Ursprünglich stammt der Fasan aus Trockengebieten in Mittelasien. Durch Einbürgerungen wurde er weit in Europa verbreitet. In Österreich gibt es erste Vorkommen ab dem Mittelalter, wobei es sich hier wahrscheinlich um Fasanerievögel und keine wildlebenden Tiere handelte. Seit Ende des 19. Jahrhunderts finden planmäßige Aussetzungen und Hegemaßnahmen wie Winterfütterungen für jagdliche Zwecke statt. Auch in Vorarlberg kommt der Fasan in Agrarlandschaften sowie Wäldern des Flach- und Hügellandes vor. Die heute bei uns verbreitete Form des „Jagdfasans“ ist eine Kreuzung der Stammform mit importierten Rassen.
 
Auswirkungen auf Mensch und Natur
Der Fasan wird gejagt und gegessen. Auf Grund der durch Hegemaßnahmen manchmal überhöhten Bestandsdichten sind Auswirkungen auf andere Hühnervogelarten in Form von Nahrungskonkurrenz nicht auszuschließen. Oft ist eine intensive Bekämpfung der Prädatoren erforderlich, um die Bestände der Fasanen zu erhalten. In einzelnen Fällen können Fasane Schäden in Getreide- und Gemüsefeldern anrichten.
 
 
Literatur
Bauer, Kurt M.; Glutz von Blotzheim, Urs N. (1968): Handbuch der Vögel Mitteleuropas. Niethammer, Günther (Hrsg.), Akademische Verlagsgesellschaft.
Bezzel, Einhard (1985): Kompendium der Vögel Mitteleuropas: Nonpasseriformes – Nichtsingvögel. AULA-Verlag.
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.) (2005): Aliens. Neobiota in Österreich. Grüne Reihe Band 15, Böhlau Verlag.
Ludwig, Mario; Gebhardt, Harald; Ludwig, Herbert W.; Schmidt-Fischer, Susanne (2000): Neue Tiere und Pflanzen in der heimischen Natur. Einwandernde Arten erkennen und bestimmen BLV Verlagsgesellschaft.

zurück