Höckerschwan (Cygnus olor)
Foto © UMG
Porträt
Der Höckerschwan ist in Europa Stand- und Strichvogel, wobei er vor allem im Frühjahr und Herbst nahrungsbedingt umher streicht. Stehende oder träge fließende Gewässer mit großen freien Wasserflächen, häufig auch künstlich angelegte Seen und Teiche, sind die typischen Lebensräume. Die Balz fällt in den Herbst, das Brutgebiet wird im Frühling aufgesucht. Das Nest wird vom Männchen und Weibchen gemeinsam am Ufer oder auf einer kleinen Insel gebaut, wobei die Art sehr ortstreu bei der Wahl des Neststandortes ist. Das Brüten übernimmt dann das Weibchen allein. Die Jungen schwimmen bereits einen Tag nach dem Schlüpfen. Höckerschwäne finden ihre Nahrung im seichten Wasser und auf angrenzenden Wiesen, wo sie Wasserpflanzen, Gras und manchmal auch Kleintiere verzehren.
Herkunft und Verbreitung in Vorarlberg
Ursprünglich erstreckte sich das Brutgebiet des Höckerschwans von Nordwesteuropa und dem östlichen Mitteleuropa bis nach China. Im späten 19. Jahrhundert wurde der Höckerschwan in Österreich ausgesetzt, wo er sich gut etablieren konnte. In den 1920er Jahren hat die Art erstmals am österreichischen Bodenseeufer gebrütet. Heute sind Höckerschwäne in Österreich und in Vorarlberg an größeren stehenden oder langsam fließenden Gewässern der Tallagen verbreitet.
Auswirkungen auf Mensch und Natur
Die Einführung des Höckerschwans blieb ohne nennenswerte Auswirkungen für heimische Ökosysteme. Er ist oft wenig scheu und an die Anwesenheit des Menschen gewöhnt. Fütterungen werden gerne angenommen. In manchen Regionen, beispielsweise im Rheindelta, klagt die Landwirtschaft über Schäden durch die Verkotung der Wiesen und Ertragsverluste durch den Verzehr von Gras oder auch jungem Getreide. Wie zahlreiche andere wildlebende Vögel ist der Höckerschwan ein Reservoir für Influenza A-Viren (Vogelgrippe), was besonders in den letzten Jahren Beachtung fand.
Literatur
Bauer, Kurt M.; Glutz von Blotzheim, Urs N. (1968): Handbuch der Vögel Mitteleuropas. Niethammer, Günther (Hrsg.), Akademische Verlagsgesellschaft.
Bezzel, Einhard (1985): Kompendium der Vögel Mitteleuropas: Nonpasseriformes – Nichtsingvögel. AULA-Verlag.
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.) (2005): Aliens. Neobiota in Österreich. Grüne Reihe Band 15, Böhlau Verlag.
Bauer, Kurt M.; Glutz von Blotzheim, Urs N. (1968): Handbuch der Vögel Mitteleuropas. Niethammer, Günther (Hrsg.), Akademische Verlagsgesellschaft.
Bezzel, Einhard (1985): Kompendium der Vögel Mitteleuropas: Nonpasseriformes – Nichtsingvögel. AULA-Verlag.
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.) (2005): Aliens. Neobiota in Österreich. Grüne Reihe Band 15, Böhlau Verlag.